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Textstrategien

Schreibtischtäter > Wissenschaftliches Schreiben > Grundlagen

Betrachten wir zunächst Entstehung und Rezeption eins wissenschaftlichen Textes. Ein Wissenschaftstext dient dem Wissensaufbau und setzt in der Regel einen indirekten Kommunikationsprozess in Gang: Die Autoren und Autorinnen fassen ihr Wissen einen Text, der vom Leser entschlüsselt werden muss. Des halb müssen sämtliche Strategien zur Entschlüsselung in die Texte selbst eingeschrieben sein. Das bedeutet:

  • Jeder Arbeit muss zu Beginn eine Forschungsfrage formulieren oder Hypothesen aufstellen.



  • Die zentrale Frage muss beantwortet, die Hypothesen müssen bewiesen oder widerlegt werden.



  • Der Autor muss darlegen, wie er vorgehen wird, um die Frage zu beantworten/die Hypothesen zu prüfen: Welches Material wird zugrunde gelegt? Welche Leitfragen werden gestellt? Wie folgen die Untersuchungsschritte aufeinander?



  • Welche Interpretationsmethode/ welches Untersuchungsverfahren wird eingesetzt?



  • Jede einzelne Behauptung muss bewiesen werden: durch interpretierte Daten, Quellen Befunde, Textpassagen, Forschungspositionen.



  • Auf diese Weise wird die Darstellung intersubjektiv nachprüfbar. Jeder Leser könnte die Aussagen selbst überprüfen und bewerten.



  • Die Argumentation muss widerspruchfrei sein, damit der Leser die Position der Autorin einwandfrei identifizieren kann.



  • Die Darstellung muss die Darstellung sachlich emotionsfrei beschreiben, erklären, argumentieren.



  • Kritik und Wertungen in wissenschaftlichen Texten müssen ausgewiesen werden: Mit welchen Argumenten untermauere ich meine Einwände? Auf welchen Vorentscheidungen beruht meine Wertung? Wir lassen sich diese Vorentscheidungen rechtfertigen?



  • Der rote Faden verknüpft die Behauptungen, damit der Leser den logischen Zusammenhang der einzelnen Schritte nachvollziehen kann. Die Autorin führ den Leser von der offenen Frage ihrer Untersuchung zur Antwort.



  • Der Autor muss sich mit seinem Wissen in den Forschungskontext einordnen, um dazulegen, dass er die Erkenntnisse anderer Forscher verarbeitet hat.



  • Der Leser muss an jeder Stelle des Textes wissen, wer „spricht“: der Autor oder ein anderes Mitglied? Deshalb ist es erforderlich, jede wörtliche, aber auch jede inhaltliche Übernahme aus der Forschung zu kennzeichnen.



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