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Schreibtischtäter > Literarisches Schreiben > Sprachgestaltung

Wer schreibt, muss seine Gedanken in eine sprachliche Form bringen. Dazu ist es notwendig, eine Vorstellung von der Textform zu besitzen, die dem konkreten Schreibanlass angemessen ist. Man muss wissen, wie der Text aufgebaut ist, wie angefangen und aufgehört werden kann und wie das Thema zu behandeln ist. Daneben gibt es weitere Aufgaben: das Gliedern, damit der Text Ordnung und Übersichtlichkeit herrschen, die Leserorientierung, damit der Leser sich im Text zurechtfindet, das Lenken von Aufmerksamkeit, damit der Leser Wichtiges nicht überließt, das Sichern des Verständnisses, damit der Leser nicht im Dunkeln. tappt. All das und noch manches mehr muss beachten, wer einen guten Text will.


Texte Schreiben nach Muster


Wenn du schreibst, so reihest du nicht einfach Wörter oder Sätze aneinander, obwohl du nur ein Wort, einen Satz nach dem anderen hinschreiben kannst. Vielmehr stellst du einen Text her, dessen Plan du mehr oder weniger genau im Kopf hast. Glücklicherweise musst du nicht bei dem Schreibanlass überlegen, wie dieser Text aussehen soll. Denn in unserer Sprache findet sich ein umfangreicher Bestand an Textmustern, auf die wir bei Bedarf zurückgreifen können. Jeder von uns beherrscht zumindest einige dieser Textmuster, und über diejenigen, die uns nicht so geläufig sind, kannst du bei Bedarf in Ratgebern dich informieren.

Neben den speziellen Textmustern verfügt die Sprache zudem über eine Reihe von allgemeinen Regeln für die Gestaltung von Texten. Diese gelten zwar nicht in gleicher Weise für jeden Text, aber doch für viele. Sich unter diesen Regeln auszukennen, ist ein wichtiger Schritt hin zum gut gestalteten Text.



Die Überschrift - Informieren und Anreizen


Wie schon angedeutet, brauch viele, jedoch keineswegs alle Texte eine Überschrift. Unter denjenigen, über die eine Überschrift gehört, gibt es solche, bei denen du nicht selbst über die Überschrift selbst nachdenken musst. Daneben existiert eine ganze Reihe, bei denen sie fest vorgegeben ist, sodass du dir keine weiter Gedanken machen musst.



Einleitung und Schluss - Rahmen des Textes


Einleitung und Schluss umrahmen den Hauptteil, weshalb sie auch zusammen behandelt werden sollen. Nicht umsonst lautet ein gängiger Rat, Einleitung und Schluss aufeinander abzustimmen. Beispielsweise kann die am Anfang aufgeworfene Fragestellung abschließend wieder aufgenommen werden, indem sie beantwortet oder modifiziert wird, indem unter Umständen auch klargelegt wird, was an Antwort gegeben werden kann und was offen bleiben muss. Außerdem bilden Einleitung und Schluss prominente Stellen im Text, sind sie doch wie Pforten, durch die der Leser den Text betritt und wieder verlässt. In der Einleitung nimmt der Schreiber seinen Leser in Empfang: er geleitet ihn nicht in den Text hinein, sondern schafft auch eine Atmosphäre, die den Leser dazu anregen sollte weiter zu lesen.



Die Einleitung - Informieren und Orientieren


Beim umfangreicheren Texten, in denen ein kompliziertes Thema oder gar mehrere Themen behandelt werden, bieten es sich an, eine regelrechte Einleitung zu schreiben. Eine Form der Einleitung besteht darin, dem Leser eine knappe Vorschau zu geben auf das, was ihn erwartet, zum Beispiel in Form einer kurzen Inhaltsangabe. Auf dies Weise wird der Leser schon mit dem Wesentlichen vertraut gemacht, zum Beispiel in Form einer kurzen Inhaltsgabe. Auf diese Weise wird der Leser schon mit dem Wesentlichen vertraut gemacht, sodass er die weiteren Ausführungen besser einzuordnen vermag. Für den ökonomischen Leser bietet dieses Verfahren sogar die Möglichkeit, grundsätzlich zu entscheiden, ob er den Text überhaupt lesen will oder nicht. Deshalb wird wissenschaftlichen Aufsätzen häufig ein Abstract vorangestellt, in dem in geraffter Form das Ergebnis vorweggenommen wird, zu dem der Schreiber in seinem Text gelangt. Der Leser kann dran entscheiden, ob die weiteren Lektüre für ihn vor Interesse oder nicht.


Der Aufhänger - Leseanreiz bieten


Mit Mitteln zur Aufmerksamkeitserregung sucht die Werbung ununterbrochen in ihren Bann zu ziehen; das Bild als Blickfang und der flotte Spruch, der unser Interesse wecken soll, sind die gängigen Verfahren. Die Boulevard-Zeitung lockt ihre Leser mit sensationslüsternen Schlagzeilen in überdimensionieren Buchstaben und der Farbe Rot. Und in allen Zeitungstypen begegnen wird den so genannten weichen Nachrichten oder Softnews, die uns mit Katastrophen, Skandalen, Liebesgeschichten oder Verbrechen unterhalten. Anders als bei den Hardnews werde diese Texte nicht mit mir einer Zusammenfassung des Ereignisses eröffnet, sondern mit einem markanten Zitat, einem Details oder einer reißerischen Ankündigung, kurzum mit einem Aufhänger:

hwl. Bonn 27. Juni Die Flieger-Uhr von Grenzschutz-Oberst Erwin Knorr (52) zeigt genau 12 Uhr mittags. "Freispruch!" verkündet Richter Quirini.


Der Schluss - Den Absprung schaffen


Man sollte meinen, dass der Schluss eines Textes keine ernsthaften Schwierigkeiten mehr bereitet. Schließlich hat man die Hürde des Textanfangs genommen und den Hauptteil bewältigt. Was sollten jetzt noch für Hindernisse auftauchen? Die Wirklichkeit sich jedoch anders aus - nicht im Privatbrief, da wissen wir, was wir dem Adressaten alles wünschen und wen wir sonst noch grüßen lassen. Und wer seinem vertrauen Briefpartner zum guten Schluss noch etwas ganz Vertrauliches schreiben will, der brauch dazu keinen Ratschlag. Aber wie steht es mit Briefen an das Finanzamt, unseren Vermieter, das Versandhaus, mit Schreiben also, die nicht privater Natur sind?


So wie wir uns der Briefanfang vor die Aufgabe stellt. Kontakt zubauen, sind wir am Briefende mit der Aufgabe konfrontiert, Kontakt und Beziehung wieder zu beenden. Du darfst nicht einfach abbrechen, indem du dich irgendwie in den Büchern schlägst, sondern haben uns unserem Adressaten auf ordentliche Weise zu trennen. Du wirst das handhaben, hängst Verschiedenerlei ab. Am leichtesten ist es, einen sachlich gehaltenen Brief an eine Institution zu beenden, deren Vertreter anonym sind.


Gott sei Dank schreiben du nicht nur Briefe, in denen du etwas zu reklamieren hast oder deine Rechte verteidigst. Andere Schreibanlässe , die nicht von vornherein konfliktträchtig sind, sind Anfragen, Bitten und Auskunft, das Einholen von Angeboten, die Unterbreitung von Angeboten, Bewerbungen, Entschuldigungen, Kündigungen, Absagen oder Bitten um einen Gesprächstermin; natürlich auch die Antwort auf solche Briefe. Hier fällt es viel leichter, abschließend noch etwas Positives für Beziehungsgestaltung zu tun, damit uns der Adressat in guter Erinnerung behält, vielleicht sogar motiviert wird, schnell und zustimmend zu reagieren.


Das Textende verbindet eine Positive Eigenschaft mit dem Textanfang. Die Einleitung ist der geeignete Ort, um den Leser über das zu orientieren, was ihn im Weiteren erwartet. Bei überschaubaren Texten wie Briefen erübrigt sich in der Regel eine solche Orientierung, aber bei umfangsreicheren Darstellungen, in denen eine komplexere Fragestellung behandelt wird, ist sie hilfreich. Der Orientierung vergleichbar ist die Zusammenfassung am Schluss, in der der Schreiber die wesentlichen Punkte heraus, die er für besonders wichtig hält. Daneben kann er auch festhalten, welche Fragen ungeklärt geblieben sind, welche Punkte ihm weiterhin als strittig erscheinen, worin die Lösung eines Problems möglicherweise bestehen könnte. So gibt es dem Leser das Wesentliche seines Textes mit auf den weiteren Weg. Außerdem bilden die einleitende Orientierung und die ausleitende Zusammenfassung noch einen Rahmen, der den Hauptteil des Textes umschließt. Denn in der Zusammenfassung kann der Schreiber den Bogen zum Anfang zurückschlagen und Rechenschaft darüber ablegen, was er von den Ankündigungen in welcher Form eingelöst hat.


Einleitung und Schluss sind es wert, dass man ihnen besondere Aufmerksamkeit widmet, aber der beste Text taugt nichts, wenn das Dazwischen liegende zu wünschen übrig lässt. Denn da müssen Sachverhalt dargestellt werden, es geht also um die Sache oder, salopp gesprochen, ans Eingemachte, und das bedeutet: Jetzt wird es ernst!



Der Hauptteil - Sachverhalt darstellen


"Sachverhaltsdarstellung" ist eine sprachwissenschaftliches Fachwort, das ziemlich abstrakt und nichts sagend klingt. Was damit gemeint ist, lässt sich jedoch schnell erklären. Wenn du schreibst, schreibst du immer über etwas. Wer schreibt, hat ein Thema und dieses Thema kann ganz unterschiedliche Sachverhalte betreffen - Dinge, die wir erlebt oder uns bewegen oder kalt lassen, die wir uns wünschen oder erreichen wollen. Alle Sachverhalte, die wir zum Thema machen, müssen in eine sprachliche Form gegossen werden, denn nur so sind kommunizierbar. Und dazu dienen die Muster der Sachverhaltsdarstellung Glückerweise ist deren Zahl überschaubar, da sich die Sachverhalte in wenigen Gruppen zusammenfassen lassen, die auf typische Weise sprachlich zu behandeln sind: Geschichten werden erzählt, über Ereignisse wird berichtet, Gegenstände und Vorgänge werden beschrieben, Probleme oder strittige Fragen werden erörtert und Unverständliches oder Kompliziertes wird erklärt. Falls sich bei dieser Aufzählung jemand an Aufsätze erinnern fühlt, die im Deutschunterricht zu schreiben waren, so ist das keine Täuschung. Tatsächlich lernt man im Aufsatzunterricht, wie entsprechenden Texte zu gestalten sind. Nun die Muster der Sachverhaltsdarstellungen im Einzelnen.



An Ereignissen teilhaben lassen - Erzählen und Berichten


Überall da, wo eine Geschichte erzählt oder über ein Ereignis berichtet wird, stellt sich die Aufgabe, beteiligte Personen, Schauplatz und Zeit einzuführen; weiterhin ist darzustellen, was geschehen ist; möglicherweise sind auch Ursache für das Geschehen anzugeben und die Umstände, unter denen es sich abgespielt hat. Journalisten haben für diese Aufgabe eine einfache Formel, nämlich die sechs w-Fragen, die Fragen nach dem Was, Wann, Wo, Wie und Warum. Sind Erzählung oder Bericht ordentlich geschrieben, so geben sie dem Leser befriedigende Antworten auf diese Fragen.



Gegenstände und Vorgänge darstellen – Beschreiben


Beschreiben lassen sich zwei Typen von Sachverhalten, zum einen statische Strukturen oder Gegenstände und zum anderen Vorgänge und Tätigkeiten. Relativ einfach ist der Textaufbau bei der Beschreibung von Vorgängen, also zum Bespiel wie ein Gegenstand hergestellt wird, wie ein Tätigkeit aufgeführt wird oder wie ein Prozess abläuft. Zu diesem Zweck braucht der Gesamtvorgang lediglich in die wesentlichen Teilvorgänge zerlegt zu werden, die dann in ihrem zeitlichen und sachlogischen Nacheinander abzuhandeln sind. Gebrauchsanweisungen oder Bastelanleitungen folgen diesem Prinzip; ihr Mache zuerst das und dann das führt den Leser zum Erfolg, wenn die einzelnen Schritte wirklich stimmen. Auch Kochrezepte sind so aufgebaut: Am Anfang stehen üblicherweise der Name der zuzubereitenden Speise und die Zutaten. Dann folgen die Angaben zu ihrer Vorbereitung und schließlich zur Weiterverarbeitung.



Etwas komplizierter sieht es bei der Gegenstandsbeschreibung aus. Da Gegenstände von ganz unterschiedlicher Beschaffenheit sind, bieten sich auch unterschiedliche Vorgehensweisen an. Prinzipiell geht es beim Beschreiben darum, über das Aussehen, die Merkmale und Funktion eines Gegenstandes zu informieren. Dazu ist einleitend zu nennen, um welche Art von Gegenstand es sich handelt, was für eine Forum er besitzt, wie groß er ist, woraus er besteht, gegebenenfalls wozu er dient. Besondere Aufmerksamkeit ist dabei der Wortwahl zu schenken, da es bei der Gegenstandsbeschreibung auf Genauigkeit im Ausdruck ankommt. Wer Beispielsweise das Schaufenster eines Hutgeschäfts beschreiben möchte, kann sich nicht mit dem sehr allgemeinen Ausdruck Kopfbedeckung begnügen, auch Hut, Kappe und Mütze reichen noch nicht, sondern er benötigt spezielle Bezeichnungen wie Borsalino oder Panama und viele zusammengesetzte Substantive wie Strohhut, Sonnenhut, Trachtenhut, Jägerhaut, Skimütze, Baskenmütze, Strickmütze oder Fellmütze.



Strittige Fragen klären - Erörtern und Argumentieren

Ein Problem oder eine strittige Frage zu klären, verlangt von dir zu argumentieren. Doch bevor du mit der Argumentation beginnen kannst, muss die Streitfrage klar formuliert werden, damit jeder weiß, wofür oder wogegen gestritten werden soll. Ist das geklärt, kann mit der eigentlichen Auseinandersetzung begonnen werden, in der du deine Argumente vorbringen in der Hoffnung, deinen Kontrahenten zu überzeugen. Ob dir das gelingt, hängt nicht alleine von der Qualität der Argumente ab, sondern auch davon, wie du deine Argumentation anlegst. Gut zu argumentieren, verlangt Dreierlei: Erstens gilt es eine Behauptung - auch These genannt - aufzustellen; zweitens ist diese These zu begründen; und dritten sollte du ein Beispiel anschließen, mit dem die Begründung veranschaulicht wird. Nehme einmal als Beispiel die Streitfrage, ob schon kleinere Kinder ein Taschengeld erhalten sollen oder nicht. Jemand, der dies befürwortet, könnte folgendermaßen argumentieren:

Ein Taschengeld für kleinere Kinder erzieht früh zum sorgfältigen Umgang mit Geld. Denn die Kinder lernen frühzeitig, die zur Verfügung stehende Summe selbst einzuteilen. So sind selbst dafür Verantwortlich, ob sie ihr Geld mit Süßigkeiten vertändeln oder es für eine größere Anschaffung sparen.



Wie die Textteile den einzelnen Schritten der Argumentation zuzuordnen sind, zeigt das folgende Schema:



These Ein Taschengeld für kleinere Kinder erzieht früh zum sorgfältigen Umgang mit Geld.



Begründung Denn die Kinder lernen einzuteilen.



Beispiel: So sind sie selbst dafür verantwortlich, größere Anschaffungen sparen.



Behandeln du eine Streitfrage, so ist diese aus verschiedenen Richtungen zu beleuchten. Um zu eine bestimmte Position sprechen. So ergibt sich ein Wechselspiel von Pro-Argument und Contra-Argument von These und Gegenüberthese, die jeweils zu begründen und mit Beispielen zu veranschaulichen sind. Das Ganze wird dann abgeschlossen mit einer Abwägung der gegensätzlichen Standpunkte, die zur Entscheidung für eine der Meinung führen kann, aber nicht muss.



Wird dagegen ein Problem erörtert, brauchst du nur solche Argumente zusammenzutragen, die die aufgeworfenen Fragen stützen. Wer sich beispielsweise überlegt, was für eine Banklehre vor dem Studium der Betriebswirtschaft spricht, dem fällt sicherlich eine ganze Reihe von Gründen ein, die für diesen Ausbildungsgang sprechen. Sind sie einmal gesammelt, dann gilt es, das Gefundene zu sortieren. Als Erstes ist zu entscheiden, ob alle Argumente eingesetzt werden sollen oder nur ein Auswahl der besten. Dann ist die Reihenfolge zu überlegen, in der sie präsentiert werden. Denn nur wenn sie in ihre Abfolge sorgfältig aufeinander abgestimmt sind, kannst du ihre optimale Wirkung entfalten. Nicht immer sind deine Argumente alle gleich gut. Willst aber dennoch auf keines verzichten, solltest du mit dem schwächsten beginnen und mit dem stärksten enden. Sind deine Argumente dagegen alle von gleichem Gewicht, besteht die Möglichkeit, das fallgemeinste an den Anfang zu stellen und das ganz besondere an den Schluss. In beiden Fällen entsteht eine Klimax, eine Steigerung, die mit dem überzeugendsten Argument abschließt. Die Wirkung ist vergleichbar mit der des Briefendes, an das du für den Leser ein "Merksatz" platziert hast: "Der letzte Eindruck bleibt haften."



Unklares verständlich machen – Erklären

Wenn du etwas nicht verstehst, wenn du etwas nicht einleuchtest, dann fragst du dich also "Warum?" und erwartest, dass man dir eine Erklärung gibt. Und die Funktionieren so: Es werden Fakten genannt, die zum Verständnis des zu erklärenden Sachverhalts führen sollen. Doch damit es noch nicht getan, da die Fakten für sich genommen noch gar nichts erklären. Es muss dem zu erklärenden Sachverhalt und den Fakten erkennbar wird. Diesen Brückenschlag leistet in vielen Fällen eine "allgemeine Gesetzmäßigkeit". Wenn jemand beispielsweise nicht versteht, dass der Benzinpreis wieder angezogen hat, obwohl gar keine Steuern erhöht worden sind, könnte man ihn die folgende Erklärung geben:


Die Benzinpreise haben sich erhöht, weil das Rohölangebot auf dem Weltmarkt zurückgegangen ist. Die OPEC-Staaten halten sich nämlich an die vereinbarten Fördermengen. Und du weißt ja, ein sinkendes Angebot bei gleich bleibender Nachfrage treibt die Preise.


Die einzelnen Textteile lassen sich den Bestandteilen einer Erklärung ganz einfach zuordnen:


Der zu erklärende Sachverhalt - Der Benzinpreis hat sich erhöht.


Die Fakten - Das Rohölangebot auf dem Weltmarkt ist zurückgegangen.


Die allgemeine Gesetzmäßigkeit - Ein sinkendes Angebot bei gleich bleibender Nachfrage treibt die Preise.



Der Textbau - Die Folgerichtigkeit der Teile


Was für die Textmuster "Kochrezept" und Wetterbericht" gilt die von uns wohl kaum jemand schreibt, gilt auch für andere Textmuster. Näher an unserem Schreiballtag ist da beispielsweise eine Reklamation. Sinnvollerweise beschreibt der Beschwerdeführer zuerst den monierten Sachverhalt, um daran seine Wünsche oder Forderungen anzuschließen; schließlich kann er noch mitteilen, welche Schritte er unternehmen wird, wenn der Mangel nicht in einer bestimmten Frist behoben wird.



Die Textoranisation - Ordnung schaffen im Text


Wer kennt nicht die leichte Irritation, wenn man ein Buch aufschlägt, und eine grauschwarze Wand von Buchstaben blickt. Sie scheint undurchdringlich und abweisend; denn lesewilligen Augen biete sie keine Lücke, durch die es hineinzuschlüpfen vermag. Wenigsten ein Absatz hätte sich auf der Seite doch finden können! Erst wenn Absätze fehlen, bemerkst du, wie ein Text optisch aufzulockern und lesefreundlich zu machen. Das Auge Findethan ihnen Halt, und sie bieten ihm Abwechslung. Außerdem kann der Leser sich im Gang seiner Lektüre an ihnen orientieren. Will er beispielsweise ermüdet eine kleine Pause einlegen, überblickt er mühelos die noch zu lesende Strecke bis zu einem sinnvollen Einschnitt - falls der Schreiber Absätze gemacht hat. Muss der Leser auf der Suche nach dem Absatzende jedoch umblättern und findet er auch auf der nächsten Seite keinen Einschnitt, kommt Unmut, vielleicht Verzweiflung auf. Doch optische Auflockerung und Anhaltspunkt für die Unterbrechung der Lektüre sind wahrscheinlich nicht die wichtigsten Leistungen der Absätze. Wäre es so, dann brauchst du dir nie den Kopf zerbrechen, wo Sinnvollerweise ein Absatz zu machen ist.


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