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Ich – wir – der Verfasser/ die Autorin

Schreibtischtäter > Wissenschaftliches Schreiben > Sprachliche Präzision

Oft werden Passiv-Formulierung auch eingesetzt, um den Autor oder die Autorin dahinter zu verstecken: Im Folgenden soll untersucht werden, es ist zu zeigen, hier ist hervorzuheben, in der Arbeit soll gezeigt werden. Dies Formulierungen wirken, wenn sie gehäuft auftreten, leicht künstlich.
Früher herrschte in der deutschen Wissenschaftssprache geradezu ein Ich-Tabu. Der schreibende Wissenschaftler durfte nicht als „ich“ hervortreten, sondern musste sich hinter dem „wir“ oder dem „man“ verstecken oder eben in Passivkonstruktionen flüchten. Tatsächlich sollen wissenschaftliche Texte nicht persönlich gefärbt sein, sondern ausschließlich sachlich argumentieren. Das bedeutet aber keineswegs, dass sich das „Ich“ des Autors/ der Autorin deshalb zurückziehen muss. In neueren Wissenschaftstexten finden wir zunehmend das „Ich“ des Autors, der Position bezieht und seinen Standpunkt begründet. Dabei muss allerdings zu jeder Zeit klar werden, dass die Autoren keine subjektive Meinung vertreten, sondern ihre Behauptungen begründen und ihre Wertungen ausweisen.


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